von Thomas Nahrmann
// Vor bald 45 Jahren endete die Würzburger Synode, die die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils für die katholische Kirche Deutschlands umsetzen sollte. Dieser Link führt zu einem 2015 vom Diözesanrat München und Freising veröffentlichen Dokument, das auf zwei Seiten alles Wissenswerte zur Würzburger Synode zusammenfasst. Es wird deutlich, wie nah der jetzt begonnene Synodale Weg in Organisation und Beschlusskraft an der Würzburger Synode dran ist. Wenn der Synodale Weg die gleiche Zukunft haben wird wie die Würzburger Synode, dann besteht ein Drittel Funke Hoffnung: manches wurde umgesetzt und ist gültig, manches bis heute nicht angepackt, manches auch wieder zurückgedreht. Das ist wohl katholisch. Katholische Queers dürfen wohl hoffen, weil das Thema “Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften” auf der Agenda steht und vor dem Hintergrund aktueller moraltheologischer Argumentation eine positive Empfehlung erhalten könnte. Ob es die Bischöfe gegebenenfalls auch umsetzen werden? Die Themen “Diversität, Transgender, Intersexualität, Drittes Geschlecht” scheinen noch nicht richtig angekommen zu sein. Sie stehen beim zuständigen Forum “Leben in gelingenden Beziehungen” noch im Themenspeicher.
Bitten wir darum, dass der Heilige Geist mit auf dem Synodalen Weg geht und eingreift, wie es schon damals der Autor Josef Reding in seinem “Stoßgebet eines Synodalen im Würzburger Kiliansdom” formulierte:
herr,
sie haben stapelweise
papier zwischen dich und mich
geschoben.
ich habe angst
dich bald nicht mehr zu
sehen.
ob ein funke
deines geistes
das papier
hinwegbrennt
und dich über dem
haufen aus
gekrümmtem grau
wieder
sichtbar
macht?